|INFORMATIONEN
Was ist eine Radschnellverbindung?
Radschnellverbindungen sind besondere Fahrradrouten, die sich deutlich von herkömmlichen Radwegen unterscheiden. Eine eigene, durchgängige und breite Trasse vom Umland in die Zentren bietet ein störungsfreies, sicheres und komfortables Fahrradfahren und macht dadurch das Fahrrad zu einem attraktiven Verkehrsmittel. Der Fokus liegt dabei nicht auf hohen Geschwindigkeiten, sondern vielmehr auf einem direkten, gleichmäßigen und möglichst konfliktfreien Vorankommen der Radfahrenden. Die Fahrzeit verkürzt sich daher aufgrund einer höheren Durchschnittsgeschwindigkeit. Radschnellverbindungen besitzen einen sehr hohen Ausbaustandard, welcher in den „Qualitätsstandards für Radschnellverbindungen in Baden-Württemberg“ geregelt wird.
Informationsvideo zu Radschnellwegen
Welche Kriterien zeichnen eine Radschnellverbindung aus?
-
Gesamtstrecke mindestens 5 Kilometer
-
Prognostiziertes Potenzial von mindestens 2.000 Fahrradfahrten täglich
-
Direktes, sicheres und gleichmäßiges Vorankommen
-
Breite mindestens 3 (Einrichtungsverkehr) bzw. 4 Meter (Zweirichtungsverkehr) (je nach weiterer Nutzung sind Mehrbreiten möglich)
-
Möglichst wenig Beeinträchtigung durch bzw. an Kreuzungen mit Kfz-Verkehr
-
Trennung des Rad- und Fußverkehrs bei erhöhtem Fußgängeraufkommen
-
Hohe Belagsqualität
-
Geringe Steigungen
-
Große Kurvenradien
Die Radschnellverbindung muss den „Qualitätsstandards für Radschnellverbindungen in Baden-Württemberg“ entsprechen.
Was zeichnet den RS7 aus?
Die Radschnellverbindung im Wiesental (RS7) ist die neue Verbindung zwischen Schopfheim und Basel für den Radverkehr. Zukünftig sollen Alltags- und Freizeitradelnde hier auf einer komfortablen Strecke sicher, schnell und störungsarm vorankommen. Dabei werden neben den jeweiligen Ortszentren auch Naherholungsgebiete, das neue Zentralklinikum Lörrach sowie weitere Lern- und Arbeitsstätten miteinander verbunden.
Wie genau sieht eine
Radschnellverbindung aus?
Generell soll eine ausreichende Breite realisiert werden, die das Nebeneinanderfahren und Überholen sowie das störungsfreie Begegnen jeweils zwei nebeneinander fahrender Radfahrer ermöglicht.
Grundsätzlich wird bei Radschnellverbindungen zwischen „Selbstständig geführten Verbindungen“, „Verbindungen an Hauptverkehrsstraßen“ und „Verbindungen an Nebenstraßen“ unterschieden. Dabei stehen teilweise verschiedene Führungsformen zur Verfügung:
-
Radwege (Ein- und Zweirichtungsverkehr), getrennte und gemeinsame Führung von Rad- und Fußverkehr
-
Landwirtschaftliche Wege
-
Radfahrstreifen
-
Fahrradstraßen
-
Führungen im Mischverkehr
Die folgenden Abbildungen veranschaulichen die auf der Qualitätsstufe „Radschnellverbindung“ voraussichtlich am häufigsten verwendeten Querschnitte des RS 7:
Was ist bisher geschehen?
2017 - 2019 - Machbarkeitsstudie zu Radschnellverbindungen im Wiesental
12/2019 - Einreichung des Förderantrags beim Verkehrsministerium
04/2020 - Bewilligung des Förderantrages
09/2020 - Planungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Landkreis und den Kommunen Schopfheim, Maulburg, Steinen, Lörrach liegt vor
10/2020 - Ausschreibung der Planungsleistungen
12/2020 - Vergabe der Planungsleistungen
12/2020 - Auftaktveranstaltungen mit PGV // Start der Bearbeitung des Untervariantenvergleiches
12/2020 - Beantragung von Fördergeldern für die Öffentlichkeits- und Bürgerbeteiligung
02/2021 - Bewilligung von Fördergeldern für die Öffentlichkeits- und Bürgerbeteiligung
04/2021 - Ausschreibung der Öffentlichkeits- und Bürgerbeteiligung
06/2021 - Vergabe der Öffentlichkeitsbeteiligung
09/2021 - Festlegung der Hauptvarianten
11/2021 - Vorstellung des Projektstands in den Gemeinderats- bzw. Ausschusssitzungen in Schopfheim, Maulburg, Steinen und Lörrach
11/2021 - 1. Treffen des Projektbegleitkreises
12/2021 - Start der Öffentlichkeitsbeteiligung
12/2021 - 01/2022 - Onlinebeteiligung
01/2022 - 02/2022 - Auswertung der Hinweise der Onlinebeteiligung
03/2022 - Informations- und Austauschveranstaltung mit den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, sowie den Mitgliedern des Kreistags
05/2022 - 2. Treffen des Projektbegleitkreises
06/2022 - Anpassung der Hauptvarianten auf Basis der Bürgerbeteiligung und nach Rücksprache mit den Städten und Gemeinden
06/2022 - Beginn der nächsten Projektschritte (bspw.
weitere Untersuchungen zu Umwelt- und Naturschutzaspekten und Beginn der Maßnahmenausarbeitung) für die überarbeiteten Hauptvarianten
07/2022 - 02/2023 - Erhebungen zu allen Hauptvarianten durch die Planungsbüros PGV (Verkehrsplanung) und Faktorgrün (Grünplanung). Themen sind die Nutzungsqualität für den Radverkehr, der Eingriff in andere verkehrliche Nutzungen, die Umweltverträglichkeit und die Realisierbarkeit.
02/2023: Abstimmungen mit den Kommunen (Lörrach, Schopfheim, Steinen, Maulburg und dem Landkreis Lörrach) über den Vergleich der aus fachlicher Sicht bewerteten Hauptvarianten.
03/2023 - 02/2024 Für den RS7 wurde nach der ersten fachlichen Findung der Vorzugstrasse ein Zwischenschritt in den Zeitplan aufgenommen. Hierbei bearbeiteten die Projektträger – der Landkreis sowie die beteiligten Städte und Gemeinden – die Routenführung intensiv nach.
Wie sieht die Anzahl der Radelnden auf der Radschnellverbindung aus?
Die Simulation rechts zeigt, wie 2.500, 5.000 und 10.000 Radelnde pro Tag auf der Radschnellverbindung aussehen können.
Beim RS7 im Wiesental liegt das ermittelte Potenzial auf der Strecke Schopfheim-Lörrach bei 1.350 bis 5.000 (innerhalb der Stadt Lörrach) Radfahrten pro Tag. Außerhalb Lörrachs rechnet man mit Höchstwerten von bis zu 2.400 Radfahrenden am Tag.
Nähere Details zur Potenzialanalyse finden Sie in der "Machbarkeitsstudie zu Radschnellverbindungen Großes Wiesental, Hochrhein und Oberrhein" (2019).
Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg: "Simulation von verschiedenen Radverkehrsstärken auf Radschnellverbindungen"
Eine Radschnellverbindung vor meiner Haustür
Auch das folgende Video kann helfen, sich die Anzahl der Radelnden auf Radschnellverbindungen besser vorzustellen. Gemeinsam mit den Planerinnen und Planern haben wir ausgerechnet, wie eine gewisse Anzahl von Fahrradfahrten pro Minute aussehen kann. Das Ergebnis können Sie nun hier direkt auf der Straße sehen.
Quelle: translake GmbH
Was sind die Phasen des Projekts?
Klicken um zu Vergrößern
Was passiert als Nächstes?
Klicken zum Vergrößern
In der Grafik dargestellte nächste Schritte:
Hauptvarianten stehen fest: Die Rückmeldungen aus der Online-Beteiligung zur Variantenentscheidung sind in die Planung eingeflossen. Es wurden mehrere Untervarianten verglichen. Das Planungsteam hat in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden den Verlauf der Hauptvarianten für die Radschnellverbindung festgelegt.
Im Mai 2022 sind neue Qualitätsstandards für Radschnellverbindungen vom Verkehrsministerium veröffentlicht worden. Die Hauptvarianten orientieren sich an den neuen Qualitätsstandards; darum gibt es Abweichungen zu den früher vorgestellten möglichen Streckenverläufen.
Umwelt Scoping: Das Umwelt Scoping wurde eingeleitet. Alle Träger öffentlicher Belange (z.B. Naturschutzverbände) werden über Vorgehen informiert, Naturschutzvorgehen (wie wird die Verträglichkeit für die Umwelt geprüft) wird mit allen abgeklärt. Das Scopingverfahren ist der Umweltvertäglichkeitsstudie (UVS) vorgeschaltet und dient der Ermittlung der umweltrelevanten Themen und der Festlegung von Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung durch die Genehmigungsbehörde. Hierfür stellt der Vorhabensträger in einem Scopingpapier Vorschläge für die Berücksichtigung der Umweltbelange zusammen. Das Scopingpapier wird den relevanten Behörden und Trägern öffentlicher Belange nun mit der Bitte um Stellungnahme vorgelegt.
Prüfung Streckenabschnitte: Abschnitte werden gebildet, Bestand wird geprüft, Vorschläge wie die Radschnellverbindung aussehen kann, Maßnahmenblätter: Zusätzlich Maßnahmenblätter mit (baulichen) Lösungsmöglichkeiten von Herausforderungen auf den Strecken
Erhebung der Informationen für den Vergleich: Erhebung zu allen Hauptvarianten: Nutzungsqualität für den Radverkehr, Eingriff in andere verkehrliche Nutzungen, Umweltverträglichkeit, Realisierbarkeit.
Die Umweltverträglichkeitsstudie beginnt im Oktober 2022 und läuft parallel zum Planungsprozess. Sie wird nach der Vorzugstrassenfindung abgeschlossen sein.
Vergleich der Hauptvarianten, Vorschlag einer Vorzugstrasse: Alle Hauptvarianten werden mit ihren konkreten Ausgestaltungsvorschlägen in den verschiedenen Kriterien der Bewertungsmatrix bewertet und miteinander verglichen. Die Bewertungsmatrix wird in fachlicher Hinsicht von den Planungsbüros (PGV und faktorgrün) gefüllt. Die Planungen finden durch den Landkreis Lörrach und das Planungsbüro PGV-Alrutz gemeinsam mit den Städten Lörrach und Schopfheim sowie den Gemeinden Steinen und Maulburg statt. Dabei ist das Ziel, eine durchgängige Trasse für die Radschnellverbindung von Schopfheim nach Lörrach (Basel) zu finden, welche den Qualitätsanforderungen sowie den Standards für Radschnellverbindungen in Baden-Württemberg entspricht.
Abstimmung mit Kommunen parallel (Fachebene)
Information und Austausch mit den Gemeinderät*innen und dem Kreistag in gemeinsamer Veranstaltung: Die Gemeinde- und Kreisrät*innen werden über die Ergebnisse des Hauptvariantenvergleichs informiert. Die Begründungen für die Ergebnisse und die Bewertung sind wichtiger Teil des Austauschs.
Information des Projektbegleitkreises: Die Stakeholder werden im Rahmen einer Sitzung des Projektbegleitkreises über die Ergebnisse des Hauptvariantenvergleichs informiert.
Pressekonferenz: In einer Pressekonferenz wird über die Ergebnisse des Hauptvariantenvergleichs informiert.
Entscheidung über Vorzugstrasse in den Gemeinderäten und im Kreistag Lörrach: Die Gemeinderäte Lörrach, Steinen, Maulburg und Schopfheim sowie der Kreistag des Landkreises Lörrach entscheiden über die Vorzugstrasse. Grundlage sind die Ergebnisse des Hauptvariantenvergleichs durch die beauftragten Fachplanungsbüros, die Abstimmung mit den Gemeinden sowie innerhalb der Projektgruppe.
Info-Veranstaltung: Der Streckenverlauf der Radschnellverbindung Wiesental wird der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ausschreibung und Vergabe der nächsten Planungsphase: Aufgrund des Umfangs der Planungen der Entwurfsplanung muss eine Ausschreibung mit Vergabe stattfinden.
Entwurfsplanung: Das Planungsteam beginnt mit der Entwurfsplanung. Die Strecke der Radschnellverbindung wird detailliert ausgearbeitet. Es werden Querschnitte erstellt und bauliche Lösungen konkretisiert.
Landschaftsplanerischer Begleitplan (LBP) und spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (SAP) der Vorzugstrasse
Hinweise zur Entwurfsplanung werden durch die Öffentlichkeit eingebracht: Das Planungsteam gibt Informationen zum Planungsstand. Die Bürgerinnen und Bürger können Hinweise einbringen.
Entwurfsplanung wird fertig gestellt.
Information der Gemeinderät*innen und des Kreistags: Die Entwurfsplanung der Radschnellverbindung Wiesental wird den Gemeinde- und Kreisrät*innen vorgestellt.
Information des Projektbegleitkreises: Die Entwurfsplanung der Radschnellverbindung Wiesental wird dem Projektbegleitkreis vorgestellt.
Öffentliche Information: Die Entwurfsplanung der Radschnellverbindung Wiesental wird der Öffentlichkeit vorgestellt.
Anschließend: Genehmigungsplanung, Planfeststellungsverfahren, Ausführungsplanung, Bauplanung und Baubeginn (siehe Grafik "Was sind die Phasen des Projekts?")
-------
Derzeit befindet sich das Projekt in der Vorplanung, in welcher zunächst verschiedene Hauptvarianten erarbeitet wurden. Diese wurden auf Basis der Ergebnisse der Online-Beteiligung nochmals angepasst. Als nächste Schritte stehen auf der ingenieursplanerischen Seite die Ausarbeitung konkreter Maßnahmen und Querschnitte für jede der definierten Hauptvarianten an. Am Ende dieses Arbeitsschrittes wird es für jede Hauptvariante auf jedem Stadt- oder Gemeindegebiet einen fachlich präferierten Maßnahmenvorschlag sowie ggf. einen Alternativvorschlag geben. Parallel dazu wird die Umweltverträglichkeit für alle Hauptvarianten geprüft. Hier geht es darum, die Auswirkungen der Radschnellverbindung auf Umwelt und Natur zu ermitteln und zu bewerten (bspw. Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen oder auch Flächenverbrauch). Die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsstudie fließen anschließend in die Variantenbewertung zur Wahl der Vorzugstrasse mit ein.
Daran anknüpfend werden alle Hauptvarianten mit ihren konkreten Ausgestaltungsvorschlägen in den verschiedenen Kriterien der Bewertungsmatrix bewertet und miteinander verglichen. Die Planungen finden durch den Landkreis Lörrach und das Planungsbüro PGV-Alrutz gemeinsam mit den Städten Lörrach und Schopfheim sowie den Gemeinden Steinen und Maulburg statt. Dabei ist das Ziel, eine durchgängige Trasse für die Radschnellverbindung von Schopfheim nach Lörrach (Basel) zu finden, welche den Qualitätsanforderungen sowie den Standards für Radschnellverbindungen in Baden-Württemberg entspricht.
Das Planungsteam (Ingenieurbüro PGV-Alrutz, Landratsamt Lörrach, Städte und Gemeinden) stimmen sich in engem Austausch gemeinsam zur fachlich am besten bewerteten Vorzugstrasse ab. Diese wird zunächst den Gemeinderäten in Lörrach, Steinen, Maulburg und Schopfheim sowie dem Kreistag in einer gemeinsamen Veranstaltung vorgestellt. Auch der Projektbegleitkreis wird informiert. Anschließend wird die Vorzugsvariante der RS7 den Gremien zur Entscheidung vorgelegt.
Nach der Festlegung der Vorzugstrasse beginnt die Entwurfsplanung. In dieser werden bauliche Maßnahmen und Lösungen für die gesamte Strecke konkretisiert.
Wo wird die Strecke entlang führen?
Die im Plan gezeigte Routenführung der Radschnellverbindung (RS7) von Schopfheim bis Basel wurde in enger Abstimmung zwischen den beteiligten Städten und Gemeinden und dem Landkreis erarbeitet. Im ersten Quartal 2024 befassen sich die öffentlichen Gremien mit dieser Routenführung.
Im Vorfeld wurden alle Hauptvarianten abschnittsweise untersucht und nach den Kriterien einer Bewertungsmatrix qualitativ bewertet. Für die RS7 wurde nach der ersten fachlichen Findung der Vorzugstrasse ein Zwischenschritt in den Zeitplan aufgenommen, der in Teilen zu geänderten Linienführungen führt. Dabei wurden für einige Kommunen Empfehlungen aus der umfangreichen Bürgerbeteiligung ebenso aufgenommen wie neue Vorschläge aus den politischen Gremien, den Fachabteilungen und den Verkehrsbehörden.